Nach nicht einmal 24h Stunden habe ich dieses Buch durchgelesen. Ich muss ja zugeben, dass ich mit einer Mischung aus Hype und Zweifel dieses Buch gelesen hab. Hype, weil ich eben die Autorin von YouTube kenne, großer Fan von ihr bin und sie auch auf der Buchmesse kurz habe treffen dürfen. Da ist man natürlich schon gespannt. Aber ich hatte eben auch etwas gesunden Zweifel, eben weil ich nicht wollte, dass mein Hype für die Autorin meine Meinung zum Buch beeinflusst. Und jetzt kann ich sagen, dass mich das Buch zwar nicht mega begeistert hat, es aber dennoch eine angenehme Lese-Erfahrung war. Und normalerweise bin ja nicht der große Review-Schreiber, aber eben, weil ich so gespannt auf dieses Buch war, habe ich mich zu einer ausführlicheren Rezension hinreißen lassen.
Die Story
In diesem Buch geht es um die Studentin Ray, die an einem miesen Tag von der hübschen Kára getröstet wird. Diese offenbart, dass Ray die Heldin einer Prophezeiung ist und angeblich durch den Tod eines Eisriesen das Ende der bekannten Götterwelt herbeibringen wird. Natürlich gerät Ray zwischen die Fronten und trifft auf Götter wie Loki, Thor und Tyr und sie weiß nicht, wem sie trauen kann und was in dieser nordischen Sagenwelt alles auf sie wartet.
Im Grunde eine interessante und solide Story, das kann man auf jeden Fall sagen. Ich mag, dass hier mit diesem Prophecy Thema gespielt wird, das passt sehr gut zu dieser Art Setting und gibt auch eine gute Struktur für den Verlauf vor.
Man muss sagen, dass die Story sehr schnell verläuft, und man das Buch eben auch relativ fix durchliest. Das liegt zu einem an dem angenehmen Schreibstil, aber auch daran, dass eben die Charaktere selbst auch schnell vorankommen. Man bleibt nie irgendwie allzu lang an einem Ort. Ein Kapitel Berlin, nächstes Asgard, nächstes Gefängnis, dann sind wir schon wieder aus dem Gefängnis, wieder in den Wald usw. Das sorgt dafür, dass man eben wissen will, was passiert, man geht mit den Helden (wortwörtlich) mit und will wissen, was ihnen denn an diesen Orten passieren wird. Allerdings hätte ich mir vielleicht manchmal gewünscht an einem Ort wenigstens etwas länger zu bleiben, um etwas Spannung oder ein Gefühl für das Setting zu bekommen.
Hin und wieder muss ich sagen, war ich über manche Sachen verdutzt, die passierten, oder erklärt worden, weil ich nicht ganz sicher war, ob ich die jetzt richtig verstanden hatte.
Zum Beispiel wurde mehrmals hervorgehoben, dass die Grenzen zwischen den Welten versperrt bzw. überwacht werden und das Reisen zwischen den Welten von Odin verboten wurde und daher quasi untersagt ist. Und trotzdem reisen Ray und ihre göttlichen Kumpanen von Midgard nach Asgard uns sonst wohin und ich denk mir "Moment! Ich denke da war was mit Grenzen? Oder gilt das nicht für Götter? Aber Kára z.b. ist ja eine Walküre...?" Ja, da war ich mir manchmal nicht sicher wie ich das zu verstehen hatte.
Auch bei der Prophezeiung gab's manchmal Ungereimtheiten. Nicht, was die Prophezeiung an sich ist und bedeutet, das ist klar, was ich sehr begrüße. Aber einfach, was so die Reaktionen bzw. Umgehen von den Göttern mit dieser Prophezeiung angeht. Odin ist wütend, weil die Nornen einen goldenen Faden zugelassen haben, also hätte man das verhindern können? Die Nornen sagen dann, dass sie nichts machen konnten, der Faden ist einfach aufgetaucht. Also was jetzt? Wie hätten sie das denn dann aufhalten sollen, wenn es Schicksal ist und nicht beeinflusst werden konnte? Außerdem sagt Odin später, dass die Heldin nur durch seine Hand oder das Schicksal sterben darf. Zuerst schickt er einen Gott, um Ray zu holen, aber als er dann den zweiten Gott schickt, soll der Ray gleich umbringen! What?! Ich denke es gibt Regeln? Ja, manchmal hat es mich einfach ein wenig irritiert wie da genauere Regeln in der Götterwelt gehandelt worden.
Aber man muss trotzdem sagen, dass diese kleinen Ungereimtheiten die Story nicht im Großen und Ganzen stören. Die Story hat einen guten Flow, es gibt ein paar Überraschungen und eine interessante Reise und es ist alles größtenteils logisch wie es abläuft. Vielleicht hätte ich mir für das Ende noch etwas mehr gewünscht bei der Klimax, aber es war in Ordnung und die Story zu einem runden Ende gebracht. Was ich von dem Epilog halten soll weiß ich nicht wirklich... Da ich jetzt weiß, dass es kein direktes Sequel, sondern nur Prequel geben wird, frag ich mich, was genau dieser Epilog dann sollte, wenn wir darauf keine Antwort bekommen. Aber ich habe Hoffnung, dass da irgendwann noch was kommen wird, und bis dahin gibt das wenigstens genug Stoff für die Leser zum nachdenken.
Die Charaktere
Ray ist unsere Protagonistin, und sie ist das klassische Bild unseres ungewollten Held, der in eine fremde Welt geworfen wird, und sich plötzlich mit seltsamen Figuren konfrontiert sieht. An sich hat mir Ray ganz gut gefallen, man kann sich in ihre Situation gut hineinversetzen und verhält sich größtenteils so wie man es glaube ich von so einer Situation nur erwarten kann. Ich hätte mir gern noch etwas mehr Aktion von Ray innerhalb der Story gewünscht. Sehr oft wird sie eben nur von den Göttern "umhergezogen" und von einem Ort zum anderen gebracht, da mal gerettet, hier mal ausgeholfen. Sie hat durchaus ihre Momente, so ist es ja nicht, aber ich hätte mir vielleicht einfach noch etwas mehr Eigeninitiative gewünscht, vor allem von einem Mädchen, das mehrmals betont, dass sie unbedingt so independent sein weil und nicht gern bevormundet wird. Außerdem fand ich ihre Reaktionen manchmal einfach blöd, weil sie sich mehrmals entschließt in Situationen wegzurennen, wo es gerade nicht angebracht ist. In einer fremden Stadt rennt sie weg von der einzigen Person, die sie da kennt und ihr Unterschlupf bieten kann, weil sie grade mal einen Streit hatten. In einer fremden Welt, rennt sie inmitten eines gefährlichen Waldes weg, von der Person, die sie zwar angelogen hat, aber sie auch als einziges durch die Welt führen und beschützen kann. Girl, denk auch mal nach, wo du bist! Aber Ray ist zum Glück nicht eine von diesen nervigen, schüchternen Protagonisten, die man in vielen Stories dieser Art sieht und dafür bin ich sehr dankbar! Ray hat vor allem einen coolen trockenen, sarkastischen Humor, der gerade im Dialog sehr gut zur Geltung kommt und ihre Reaktion auf die Götter-Sachen sind schon ganz lustig zu lesen.
Unsere Nebencharaktere sind, muss ich sagen, noch etwas besser/interessanter, als Ray.
Kára ist einfach mal cool, badass und wunderbar zu lesen. Sie hat eine sehr schöne Verbindung zu Ray und die Freundschaft der beiden war mit eins meiner liebsten Dinge in diesem Buch. Man merkt schon, dass so einiges hinter Kára steckt, sie ist badass aber eben auch emotional und sie eigentlich wirklich so das perfekte Beispiel für strong female character.
Und natürlich kommt in diesem Buch auch Loki vor! Und er ist genauso, wie wir ihn kennen: unberechenbar, charmant, fies und lustig. Er ist einfach ein Charakter, der immer Spaß macht zu lesen, weil man nie genau weiß, was mit ihm als nächstes kommt. Ich hatte ja etwas Angst, dass Loki zu sehr wie sein Marvel Counterpart sein würde, aber das ist nicht unbedingt der Fall. Er wird nicht übernutzt, hat aber seinen Platz in der Story und es macht Spaß ihn in dieser Story zu erleben.
Thor ist ebenfalls wie wir ihn kennen: etwas zu sehr von sich und seinen Kräften eingenommen, starrköpfig, hat aber auch seine emotionaleren Momente. Als Charakter war er jetzt nicht weiter auffällig, was aber nicht heißt, dass er ein schlechter Charakter ist. Er ist so wie ich ihn mit vorgestellt habe, und erfüllt seine Rolle in dieser Story und hat auch einige gute und unterhaltsame Momente.
Und dann haben wir noch Tyr. Von ihm lesen wir, glaube ich, neben Ray mit am meisten und trotzdem bin ich mir nicht so sicher, was ich genau von ihm denken soll. Was interessant ist, ist dass er zu einem anderen Charakter wird, als ich zu Beginn, wenn man das erste Mal von ihm liest, gedacht habe. Ich hätte mir gern etwas mehr Einblick oder Heraushebung seines Charakters gewünscht, weil ich ehrlich gesagt, nicht genau weiß wie ich Tyr beschreiben sollte. Seine Rolle in der Story ergibt durchaus Sinn und er hat einige schöne Momente mit den anderen Charakteren, aber ich hätte mir hier bei ihm einfach noch etwas mehr gewünscht.
An sich sind die Charaktere alle in Ordnung, einige etwas runder, andere nicht so, aber das stört beim lesen nicht wirklich. Was Motivation dieser Charaktere angeht, hat mich hier manchmal sehr die sprunghafte Meinungsänderung überrascht. Von einem Moment auf den anderen ändern Figuren plötzlich ihre Motivation, Ray akzeptiert mir die ganze Göttersache etwas zu schnell und da ist das Character Development nicht ganz so smooth wie man es gern hätte. Es gibt auch eine mini Lovestory, die ich nicht weiter spoilern will, aber dazu kann ich sagen: die Gefühle, die diese beiden Charaktere für einander haben, hat sich mir nicht so ganz erschlossen. Also, ich hab nicht ganz verstanden, warum und woher den jetzt plötzlich diese Anziehung kam. Da wurde mir nicht genug ins Detail gegangen. Aber glücklicherweise ist diese Liebesgeschichte nur eine kleine Nebensache in diesem Buch und wird nicht irgendwie allzu weit ins Zentrum für die Charaktere gerückt.
Wahllose Dinge/Momente, die mir gefallen haben
- Ray sagt laut "Willst du mich verarschen?" und ein alter Mann schüttelt entrüstet den Kopf über die Jugend von heute
- Odin fragt nach Freiwilligen und als Thor sich meldet reagiert er nach dem Motto "ähhhhh, ja, vielleicht jemand anderes...?" :'D
- Siegfried gehört zu den Helden
- Vor ihren Augen verwandelt sich ein Gott in eine riesige wahre Gestalt und Ray nur so "aha."
- Ray streichelt einen riesigen Hund
- und einfach einige coole kleine Twists und Turns, die die Story auflockern
Wahllose Dinge/Momente, die mir nicht gefallen haben
- Ray will in Berlin, in einer ihr fremden Stadt, in eine Bar gehen und Kára, die sich in Berlin auskennt, sagt, dass sie dort nicht hingehen sollten, weil es eine unangenehme Gegend ist. Und Ray will trotzdem unbedingt gehen und wundert sich über Kára. Girl! Wenn mein Freund mir sagt, dass diese Bar in seiner Heimatstadt gefährlich ist, bestehe ich nicht weiterhin drauf dahin zu gehen, sondern glaube meinem Freund!
- Eine Zeit lang muss Ray im Buch still sein und darf sich nicht umdrehen, sonst passiert etwas schlimmes. Du willst mir nicht erzählen, dass sie während des ganzen Chaos, dass ihr in der Zwischenzeit widerfährt, nie mal unbeabsichtigt was sagt, schreit oder sich umschaut?!
- Ray adaptiert randomly diese stelzige Art und Weise zu reden wie die Götter und klingt manchmal einfach sehr merkwürdig für eine 23 Jährige aus dem 21. Jahrhundert
- Das eine Mal, wo sie mal die Hilfe von den anderen tatsächlich bräuchte, sagt sie, dass sie es alleine macht, einfach nur weil "Helden sind immer auf sich allein gestellt, nicht wahr?" und ich denk mir so "warum gerade jetzt?!"
- jemand fällt 10 Meter wo runter, und wird kurz ohnmächtig und hat ein paar Schmerzen. Dude! Wenn ich 10 Meter wo runterfalle, dann sind die Chancen groß, dass ich irgendwo einen durchgeknacksten Knochen habe!
Fazit
"Die Götter von Asgard" ist ein sehr schönes, kleines Buch, das einem gute und schnelle Unterhaltung für Zwischendurch bringt. Das Konzept mit den nordischen Sagen ist immer interessant zu lesen und wird hier wirklich gut aufgearbeitet und sehr gut beschrieben. Die Charaktere mangeln vielleicht etwas an Detail, machen aber trotzdem Spaß zu lesen und haben coole Dialoge. Man will einfach wissen, was mit diesen Leuten passiert. Der Schreibstil ist sehr angenehmen, nicht zu komplex, nicht zu schlicht und bringt einen sehr gut und schnell durch die Story. Die Story an sich ist solide, nicht das ober großartigste, aber dennoch unterhaltsam und bringt einen hübsches, kleines Abenteuer. Das Buch hat seine Macken, einige groß, andere klein, was Erklärungen, Logik und Motivation angeht. Aber über diese Sachen kann man größtenteils hinwegsehen und stören nicht das große Ganze allzu sehr. Ich hab mich unterhalten gefühlt, fand das Buch jetzt nicht "Wow!", aber trotzdem gut und würde es auf jeden Fall empfehlen, wenn man etwas lustiges, unterhaltsames für Zwischendurch sucht.
Wertung: 3 von 5 Sternen
Ich schreibe Geschichten und lese Bücher stets mit einer Tasse Tee an meiner Seite.
Dienstag, 20. März 2018
Review - Verschwörung
Ich habe die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson mit sehr großer Begeisterung letztes Jahr gelesen. Mikael und Lisbeth gehören mittlerweile mit zu meinen liebsten literarischen Charakteren. Leider verstarb Stieg Larsson kurz nachdem er die drei Bücher beendet hatte, obwohl noch mehr geplant war. Entgegen den Willen von seiner langjährigen Partnerin wurde im Namen der Larsson-Familie jemand gesucht, der die Geschichte von Mikael und Lisbeth weiterführen sollte. Ich gebe zu, dass ich misstrauisch war. David Lagerncrantz ist kein Stieg Larsson. Aber ich mag diese Charaktere einfach zu sehr, als nicht auch das nächste Buch zu lesen, was von ihnen handelt. Also: wie hat David Lagerncrantz das Vermächtnis von Stieg Larsson weitergeführt?
Ich weiß auch nicht... Das Buch ist nicht wirklich toll, es ist aber auch nicht absolut furchtbar. Es ist einfach nur "meh". Was wahrscheinlich fast noch schlimmer ist.
Der Schreibstil von Lagercrantz, muss ich sagen, hat mich teilweise schon an Larsson erinnert, mit dem langsamen Storyaufbau und den vielen (teilweise unnötigen) Details, man konnte da schon so einen Larsson Unterton spüren, mehr aber auch nicht.
Die Story fängt langsam an, sehr langsam. Was ich aber von Larsson gewohnt war, weswegen ich dachte die Story wird schon noch Fahrt aufnehmen. Aber nein. Die Story hat interessante Ansätze und sogar teilweise interessante Charaktere und die Basics sind da, aber... Die ganze Zeit im letzten Drittel hab ich auf den Showdown, auf das spannende Finale, auf ein spannendes Ereignis gewartet, aber nein. Nichts, rein gar nichts. Das Buch plätschert so vor sich hin und hört dann auf und ich sitze da und denke "Wo ist die Spannung?!" Ich muss anmerken, dass es mir mit Larssons Büchern (bis auf's erste) ähnlich ging, aber da gab es am Ende wenigstens immer erkennbare Höhepunkte und Showdowns, aber bei Lagercrantz? Nicht wirklich. Und wow, dieser aller letzte Satz...What the hell is that supposed to be?!
Die Charaktere sind oberflächlich okay, Mikael und Lisbeth scheinen so zu sein wie wir sie kennen. Aber irgendwie nicht ganz. Mikael ist irgendwie nicht so charismatisch und investigativ wie man es gewohnt ist. Und Lisbeth wird irgendwie fast nur auf ihre Faszination für Mathe in diesem Buch reduziert. (Ich hab's verstanden, Lagercrantz! Du hast die anderen Bücher gelesen!) Irgendwie hat da dieser übliche Charm gefehlt. Weil bei Larsson hat mich eine etwas langweiligere Story nicht so gestört, weil die Charaktere so toll waren und die Story tragen konnten. Aber Lagercrantz schafft das nicht ganz. Ja, Mikael und Lisbeth sind da, aber sie machen nicht viel, oder benehmen sich nicht so wie man es gewohnt ist. Weiß nicht, irgendwas hat da was gefehlt.
Der "Antagonist". Holy shit! Ist nicht dein ernst, oder? Wir machen wirklich die Psychopathen-Routine? Wirklich?! Das klingt wie aus einem schlechten Action Film. Und dann bekommen wir nicht mal allzu viel von ihr mit oder warum, wie, was überhaupt richtig mit ihr abläuft. Aber sie taucht trotzdem jetzt einfach in diesem Buch aus dem Nichts auf und ist unser böser Psychopath. Nein, einfach nein. Lagercrantz, das kauf ich dir nicht ab. Das ist einfach bloß dämlich, und ich konnte nicht ernsthaft glauben, dass du mit so was ankommst.
Alles in allem, ich fand das Buch nicht mega schlecht, aber so richtig gefallen wollte es mir auch nicht. Ich werde den nächsten band von Lagercrantz mal ansehen, einfach weil ich Hoffnung habe, dass er gelernt hat etwas besser mit den Charakteren und der Story umzugehen. Aber hier hat es einfach nur zu einem langweiligen Plot geführt, der eine gute Basis hatte, aber nur so vor sich hinplätschert, zusammen mit Charakteren, die sich alle entweder nervig anfühlen, oder so, als würde ihnen irgendwas wichtiges fehlen.
Wertung: 2 von 5 Sternen
Ich weiß auch nicht... Das Buch ist nicht wirklich toll, es ist aber auch nicht absolut furchtbar. Es ist einfach nur "meh". Was wahrscheinlich fast noch schlimmer ist.
Der Schreibstil von Lagercrantz, muss ich sagen, hat mich teilweise schon an Larsson erinnert, mit dem langsamen Storyaufbau und den vielen (teilweise unnötigen) Details, man konnte da schon so einen Larsson Unterton spüren, mehr aber auch nicht.
Die Story fängt langsam an, sehr langsam. Was ich aber von Larsson gewohnt war, weswegen ich dachte die Story wird schon noch Fahrt aufnehmen. Aber nein. Die Story hat interessante Ansätze und sogar teilweise interessante Charaktere und die Basics sind da, aber... Die ganze Zeit im letzten Drittel hab ich auf den Showdown, auf das spannende Finale, auf ein spannendes Ereignis gewartet, aber nein. Nichts, rein gar nichts. Das Buch plätschert so vor sich hin und hört dann auf und ich sitze da und denke "Wo ist die Spannung?!" Ich muss anmerken, dass es mir mit Larssons Büchern (bis auf's erste) ähnlich ging, aber da gab es am Ende wenigstens immer erkennbare Höhepunkte und Showdowns, aber bei Lagercrantz? Nicht wirklich. Und wow, dieser aller letzte Satz...What the hell is that supposed to be?!
Die Charaktere sind oberflächlich okay, Mikael und Lisbeth scheinen so zu sein wie wir sie kennen. Aber irgendwie nicht ganz. Mikael ist irgendwie nicht so charismatisch und investigativ wie man es gewohnt ist. Und Lisbeth wird irgendwie fast nur auf ihre Faszination für Mathe in diesem Buch reduziert. (Ich hab's verstanden, Lagercrantz! Du hast die anderen Bücher gelesen!) Irgendwie hat da dieser übliche Charm gefehlt. Weil bei Larsson hat mich eine etwas langweiligere Story nicht so gestört, weil die Charaktere so toll waren und die Story tragen konnten. Aber Lagercrantz schafft das nicht ganz. Ja, Mikael und Lisbeth sind da, aber sie machen nicht viel, oder benehmen sich nicht so wie man es gewohnt ist. Weiß nicht, irgendwas hat da was gefehlt.
Der "Antagonist". Holy shit! Ist nicht dein ernst, oder? Wir machen wirklich die Psychopathen-Routine? Wirklich?! Das klingt wie aus einem schlechten Action Film. Und dann bekommen wir nicht mal allzu viel von ihr mit oder warum, wie, was überhaupt richtig mit ihr abläuft. Aber sie taucht trotzdem jetzt einfach in diesem Buch aus dem Nichts auf und ist unser böser Psychopath. Nein, einfach nein. Lagercrantz, das kauf ich dir nicht ab. Das ist einfach bloß dämlich, und ich konnte nicht ernsthaft glauben, dass du mit so was ankommst.
Alles in allem, ich fand das Buch nicht mega schlecht, aber so richtig gefallen wollte es mir auch nicht. Ich werde den nächsten band von Lagercrantz mal ansehen, einfach weil ich Hoffnung habe, dass er gelernt hat etwas besser mit den Charakteren und der Story umzugehen. Aber hier hat es einfach nur zu einem langweiligen Plot geführt, der eine gute Basis hatte, aber nur so vor sich hinplätschert, zusammen mit Charakteren, die sich alle entweder nervig anfühlen, oder so, als würde ihnen irgendwas wichtiges fehlen.
Wertung: 2 von 5 Sternen
Sonntag, 4. März 2018
Oscars 2018: Vorhersagen und Wünsche
Die wichtigsten Film-Awards des Jahres stehen mal wieder ab und dieses Mal wird es ein hartes Rennen. Shape of Water hat unheimlich viele Nominierungen und ist ein großer Favorit, aber auch sozialkritische Filme wie Get Out stehen weit oben bei den Zuschauern. Ich hab mir einen Großteil der Filme der Oscars angesehen und lege hier mal in den wichtigsten Kategorien dar, wen ich mir gern als Sieger wünschen würde, aber wer höchstwahrscheinlich gewinnen wird.
Bester Film
Wird gewinnen: The Shape of Water
Sollte gewinnen: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri oder Get Out
Bester Regisseur
Wird gewinnen: Guillermo del Toro für The Shape of Water oder Greta Gerwig für Lady Bird
Sollte gewinnen: Christopher Nolan für Dunkirk
Bester Schauspieler
Wird gewinnen: Gary Oldman für Darkest Hour
Sollte gewinnen: Gary Oldman oder Daniel Day-Lewis für Phantom Thread
Beste Schauspielerin
Wird gewinnen: Frances McDormand für Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Sollte gewinnen: Sally Hawkins für The Shape of Water
Bester Schauspieler in einer Nebenrolle
Wird gewinnen: Sam Rockwell für Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Sollte gewinnen: Sam Rockwell
Beste Schauspielerin in einer Nebenrolle
Wird gewinnen: Allison Janney für I, Tonya
Sollte gewinnen: Laurie Metcalf für Lady Bird
Bester animierter Film
Wird gewinnen: Coco
Sollte gewinnen: Loving Vincent
Bestes originales Drehbuch
Wird gewinnen: Get Out
Sollte gewinnen: Get Out oder Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Bestes adaptiertes Drehbuch
Wird gewinnen: Call Me by Your Name
Sollte gewinnen: Call Me by Your Name
Beste Musik
Wird gewinnen: Dunkirk oder The Shape of Water
Sollte gewinnen: Phantom Thread
Bestes Produktions-Design
Wird gewinnen: Blade Runner 2049
Sollte gewinnen: The Shape of Water
Beste Cinematography
Wird gewinnen: Blade Runner 2049
Sollte gewinnen: Dunkirk
Bestes Kostüm-Design
Wird gewinnen: Phantom Thread
Sollte gewinnen: Phantom Thread
Bestes Makeup
Wird gewinnen: Darkest Hour
Sollte gewinnen: Darkest Hour
Wer sich noch genauer dafür interessiert, wie und warum ich die Oscar Filme bewertet habe, kann sich gern hier mein großes Video zu den Academy Awards 2018 ansehen.
Bester Film
Wird gewinnen: The Shape of Water
Sollte gewinnen: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri oder Get Out
Bester Regisseur
Wird gewinnen: Guillermo del Toro für The Shape of Water oder Greta Gerwig für Lady Bird
Sollte gewinnen: Christopher Nolan für Dunkirk
Bester Schauspieler
Wird gewinnen: Gary Oldman für Darkest Hour
Sollte gewinnen: Gary Oldman oder Daniel Day-Lewis für Phantom Thread
Beste Schauspielerin
Wird gewinnen: Frances McDormand für Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Sollte gewinnen: Sally Hawkins für The Shape of Water
Bester Schauspieler in einer Nebenrolle
Wird gewinnen: Sam Rockwell für Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Sollte gewinnen: Sam Rockwell
Beste Schauspielerin in einer Nebenrolle
Wird gewinnen: Allison Janney für I, Tonya
Sollte gewinnen: Laurie Metcalf für Lady Bird
Bester animierter Film
Wird gewinnen: Coco
Sollte gewinnen: Loving Vincent
Bestes originales Drehbuch
Wird gewinnen: Get Out
Sollte gewinnen: Get Out oder Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Bestes adaptiertes Drehbuch
Wird gewinnen: Call Me by Your Name
Sollte gewinnen: Call Me by Your Name
Beste Musik
Wird gewinnen: Dunkirk oder The Shape of Water
Sollte gewinnen: Phantom Thread
Bestes Produktions-Design
Wird gewinnen: Blade Runner 2049
Sollte gewinnen: The Shape of Water
Beste Cinematography
Wird gewinnen: Blade Runner 2049
Sollte gewinnen: Dunkirk
Bestes Kostüm-Design
Wird gewinnen: Phantom Thread
Sollte gewinnen: Phantom Thread
Bestes Makeup
Wird gewinnen: Darkest Hour
Sollte gewinnen: Darkest Hour
Wer sich noch genauer dafür interessiert, wie und warum ich die Oscar Filme bewertet habe, kann sich gern hier mein großes Video zu den Academy Awards 2018 ansehen.
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