Das letzte Einhorn ist ein Fantasy-Klassiker. So zumindest war mein Eindruck, als ich mir dieses Buch zugelegt habe und die tollen Beurteilungen darüber gelesen habe. Es gibt auch einen ebenfalls sehr bekannten Animations-Film von dieser Geschichte, welche viele Menschen begeistert. Es ist schon etwas zwei Wochen her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber da ich mal wieder eine Review schreiben wollte, und ich hierzu wahrscheinlich kein Video machen werde, dachte ich mir, dass ich wenigstens hier darüber schreibe.
Wie immer kann ich auch hier nur wieder von der englischen Version her urteilen (wie das Bild unschwer erkennen lässt), jedoch wird das wohl kaum im Weg dieser Rezension stehen und außerdem ist es doch schön solch einen Klassiker im Original zu erfahren.
Hier erstmal kurz der Inhalt: Das Einhorn lebte in einem lilafarbenen Wald und sie lebte ganz allein, also verlässt sie die Sicherheit des verwunschenen Waldes, um die anderen ihrer Art zu finden. Begleitet von dem zerstreuten Zauberer Schmendrick und der unerschütterlichen Molly Grue, lernt das Einhorn alles über die Freuden und Leiden des Lebens und der Liebe, bevor sie ihrem Schicksal in der Burg eines niedergeschlagenen Monarchen begegnet - und die Kreatur konfrontiert, die ihre Art zum Aussterben treiben würde.
Das Buch meiner Ausgabe besitzt 294 Seiten, welche in 14 Kapitel unterteilt sind. Die Schrift war groß und die Story ist relativ schnell erzählt, somit dauert es nicht lange, bis man dieses Buch durch hat.
Das letzte Einhorn liest sich wie ein Märchen. Es is erkennbar, das es versucht nicht unbedingt eins zu sein, jedoch scheitert an der Art seiner Erzählung und Figuren und Thematiken. Die ganze Atmosphäre des Buches erinnert an eine Grimm'sche Erzählung, was nicht als etwas Negatives verstanden werden darf, jedoch fallen manche Charaktere und Storyelemente (wie eine Prophezeiung) eben dieser Märchen-Ähnlichkeit zum Opfer.
Die Charaktere der Story sind ganz nett gestaltet und angenehm zu lesen, besonders Schmendrick und Molly haben mir gefallen. Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass die Entwicklung der Charaktere selbst nicht sehr groß ist. Sie erleben ein Abenteuer, werden davon aber nicht wirklich beeinflusst oder verändert, zumindest hatte ich nicht das Gefühl, dass sich für irgendjemanden, außer dem Einhorn, sich groß etwas geändert hat. Jedoch sind sind die prominenten Aspekte der Charaktere an sich sehr angenehm gestaltet, so dass man dennoch gern die Dialoge und Erzählungen der Figuren liest.
Die Story an sich ist nicht sehr komplex und wie bereits gesagt schnell erzählt. Die Geschichte vollführt den klassischen Bogen des Aufbaus, so dass man vom Tempo her gut voran kommt und es nur wenige Stellen gibt, die irritieren. Große Überraschungen selbst in der Story nicht enthalten, was der Geschichte aber keinen Schaden antut.
Der Schreibstil von Peter S. Beagle ist im allgemeinen angenehm zu lesen, er bringt einen mit gutem Tempo und interessanten Eindrücken durch die Geschichte. Beschreibungen und Eindrücke vor allem sind sehr prominent und toll geschrieben, jedoch hat Beagle die Tendenz sich manchmal etwas in seiner blumigen/metaphorischen Sprache zu verlieren, so dass die Beschreibungen etwas übernommen klingen. An sich stört dies nicht den Lesefluss, nur wird es nach einer Weile sehr auffällig wenn man erneut "weiß wie Meerschaum" liest und ähnliche Beschreibungen.
Das folgende wird wahrscheinlich vielen nicht gefallen, aber ich hab das Gefühl, dass ich es dennoch sagen muss: für mich war es nicht der großartige Fantasy-Klassiker, den ich mir vorgestellt habe. Versteh mich nicht falsch! Das Buch und seine Geschichte sind nicht schlecht, nur hat es mich auch nicht wirklich vom Hocker gerissen. Die Charaktere haben mir gefallen, jedoch hat mir in der Story die Spannung gefehlt, die einen vor Aufregung die Seite weiterblättern lässt. Ich hab das Buch mit dem Gedanken beendet "Ja, war ganz nett.", aber einen größeren bzw. tieferen Eindruck hat es nicht auf mich hinterlassen. Empfehlen würde ich das Buch durchaus, allerdings mit dem Gedanken, dass man nicht immer so viel von einem Klassiker erwarten sollte.
Ich hoffe, dass ich mit dieser Review euer Interesse für Beagle's Das letzte Einhorn wecken konnte. Habt ihr das Buch gelesen? Was denkt ihr darüber? Schreibt's mir in die Kommentare und lasst mich wissen, ob ich die Klassiker-Fans unter euch wütend gemacht habe.